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[:Cthulhu:] Von weiteren Erkenntnissen und einem unverhofften Angriff. (Teil 2)

Lesezeit: 7 Minuten

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Zweiter Teil: Eine erschütternde Nachricht


Hallo zusammen,

es soweit und der zweite Teil des Spielberichts zu unserer Cthulhu-Spielsitzung vom 8. Oktober 2017 ist da.

Nachdem Karl-Erich von Drygolan geradeso einem Angriff in der Nationalbibliothek entgehen konnte und seine Suche nach dem Angreifer erfolglos blieb, machte er sich auf den Weg zu Benedict Paul.

Doch was genau hatte es mit diesem Angriff auf sich und wer war der unbekannte Angreifer? Gab es da vielleicht irgendwelche Zusammenhänge mit dem „Roby-Massaker“?

Spannend geht es im zweiten Teil des Spielberichts weiter.

Anmerkung zum Spielbericht:

Der hier geschriebene Bericht ist reine Fiktion. Die komplette Handlung ist frei erfunden. Es handelt sich hierbei um einen Spielbericht aus unserer Cthulhu-Spielrunde. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Achtung! Akute Spoilergefahr!

Der Spielbericht ist aus der Sicht meines Investigators – Karl-Erich Drygolan – geschrieben. Es ist gut möglich, dass der Spielbericht nicht alle Ereignisse beinhaltet. Das ist aber auch so gewollt! Mein Investigator kann schließlich nur über die Ereignisse berichten, die er selbst erlebt hat oder die ihm von anderen Personen zugetragen worden sind.

Dennoch besteht beim Lesen des Spielberichts akute Spoilergefahr! Wenn ihr die Kampagne „Königsdämmerung“ irgendwann selber noch einmal spielen möchtet, überlegt es euch bitte gut, ob das Lesen des Spielberichts sinnvoll ist. Natürlich muss das jeder für sich allein entscheiden.

Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit der Fortsetzung des Spielberichts. Ihr habt Fragen? Kein Problem! Schreibt am besten einen Kommentar. Selbstverständlich versuche ich stets, zeitnah zu antworten.

Euer SteamTinkerer

PS: Den ersten Teil des Spielberichts findet ihr hier. Diesen solltet ihr unbedingt zuerst lesen, bevor ihr euch an den zweiten Teil macht. 

14.08.2017_Cthulhu_01

Im Gemeindehaus von Benedict Paul

Das Taxi fuhr schnellen Reifens durch London und brachte mich sicher zum Gemeindehaus von Benedict Paul. Der Schrecken von dem Angriff gegen mich war noch nicht lange her und steckte tief in meinen Knochen. Während der gesamten Fahrt schaute ich aus Fenster des Automobils. Ich wollte sichergehen, dass ich nicht verfolgt wurde und womöglich meine Freunde in Gefahr brachte.

Am Ziel angekommen, bezahlte ich den Taxifahrer für seine Dienste und begab ich mich umgehend in das Gemeindehaus. Wie nicht anders zu erwarten war Benedict Paul gerade dabei, irgendetwas für den kommenden Gottesdienst vorzubereiten. Nach einem kurzen „Hallo“ ging ich schnurstracks zum Schrank, in dem sich der Kirchenwein befand, schnappte mir eine Flasche, öffnete diese und gönnte mir einen kräftigen Schluck. Nun ja, es war ein eher durchschnittlicher Wein.

Benedict Paul, Diakon:

„Karl-Erich, was hat dich denn gestochen?“

Benedict Paul schaute mich verwundert an, beinahe so, als ob ich von einem anderen Stern kam. Ich wandte mich zu ihm und erzählte von dem Vorfall in der Nationalbibliothek. An Dramaturgie ließ ich es während des Erzählens nicht mangeln.

Allmählich zeigte der Kirchenwein seine Wirkung und ein beruhigendes Gefühl beschlich mich. Benedict Paul hörte mir aufmerksam zu, konnte sich aber nicht so recht vorstellen, dass der Vorfall in der Nationalbibliothek etwas mit dem „Roby-Massaker“ zu tun haben könnte. Daraufhin führten wir eine hitzige Debatte und ich versuchte dem Diakon deutlich zu machen, dass wir uns alle womöglich in großer Gefahr befanden. Schließlich schlug ich vor, den Viscount aufzusuchen. Auch er sowie Aurora Rossi sollten unbedingt von dem Vorfall erfahren.

Außer ein „Wenn du meinst.“ gab es vonseiten Benedict Pauls keine Einwände.

Erneuter Besuch beim Viscount

Ich nahm noch einmal einen kräftigen Schluck vom Kirchenwein, dann machten wir uns auf den Weg. Relativ schnell war auch ein Taxi gefunden. Bevor ich jedoch in dieses einstieg, musterte ich den Taxifahrer und schaute mich in der Umgebung um. Der Diakon schob sich währenddessen, meiner Meinung nach völlig übereilt, an mir vorbei und stieg in das Fahrzeug. „Kommen Sie?“, hörte ich den Taxifahrer fragen. Schließlich stieg auch ich ein und das Taxi brachte uns zu Viscount Harris Spencer.

Dieser war erfreulicherweise zu Hause und bat uns selbstverständlich hinein. Bei einer Tasse Tee erzählte ich ihm von dem Vorfall in der Nationalbibliothek. Während des Erzählens fing ich plötzlich an, am gesamten Körper zu zittern. Ich hatte alle Mühe, den Tee nicht zu verschütten. Viscount Harris Spencer hörte mir aufmerksam zu und versuchte mich zu beruhigen.

Harris Spencer, Viscount:

„Mein lieber Karl-Erich, bitte verstehe mich nicht falsch, aber vielleicht galt der Angriff auch nur dir. Leider gibt es auch in London Personen, die Vorurteile gegenüber Mitbürgern ausländischer Herkunft haben und diesen nicht wohlgesonnen sind. Da du kein Bürger des Vereinigten Königreichs bist, passt du perfekt in das Feindbild dieser Personen.“

Vielleicht hatte der Viscount recht und der Angriff hatte einen fremdenfeindlichen Hintergrund. „Aber warum hat er dann explizit erwähnt, dass er uns alle vier töten wird?“, ging es mir durch den Kopf. Den Gedanken sprach ich jedoch nicht aus und behielt ihn stattdessen für mich.

Benedict Paul, Harris Spencer und ich unterhielten uns noch eine Weile. Unter anderem erfuhr ich, dass der Viscount zusammen mit Aurora Rossi am nächsten Tag einen Termin mit Delia Hartston hatte. Er erhoffte sich von dem Gespräch, weitere Informationen über das „Roby-Massaker“ zu bekommen.

Irgendwann kam der Zeitpunkt, dass alles Wichtige besprochen worden war. Ich verabschiedete mich und ging nach Hause.

17.07.2017_Cthulhu_04

Welch‘ erschütternde Nachricht

Schon früh war ich am nächsten Tag auf den Beinen. Ich hatte schlecht geschlafen und wollte das Erlebte in Bildern festhalten. Deshalb begann ich mit dem Malen eines neuen Bildes, welches ich den Titel „Der Angriff“ verlieh. Durch das Malen konnte ich mich ablenken und war in meinem Element.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Immer und immer wieder. „Wer könnte das zu so früher Stunde schon sein?“, fragte ich mich und begab mich zur Tür. „Vielleicht der unbekannte Angreifer?“, ging es augenblicklich durch den Kopf. Ich schnappte mir die Teekanne und hielt sie fest in meiner Hand, bereit, diese gegen die Person einzusetzen. Zu meiner Erleichterung handelte es sich bei dem frühen Besucher nur um Benedict Paul. Dieser stand völlig aufgelöst vor mir.

Benedict Paul, Diakon:

„Er ist tot! Dr. Trollope ist tot! Er wurde ermordet!“

So hatte ich den Diakon schon lange nicht mehr gesehen. Ich versuchte ihn zu beruhigen und bat ihn ins Atelier. Für die Teekanne gab es keine Verwendung und stellte diese deshalb ab. Nach dem Benedict Paul wieder zur Ruhe kam, schlug ich vor, den Viscount zu besuchen und ihn darüber zu informieren. Er wollte doch heute mit Aurora Rossi einen Termin bei Delia Hartston wahrnehmen.

Der Tag war ja noch jung und die Wahrscheinlichkeit somit hoch, dass der Viscount zu Hause war. Benedict Paul stimmte meinem Vorschlag zu. So rief ich ein Taxi, mit dem es zum Viscount ging.

Harris Spencer begrüßte uns freundlich und erfreulicherweise war Aurora Rossi ebenfalls anwesend. Bevor Benedict Paul jedoch dazu kam, von dem Tod von Dr. Trollope zu berichten, lud uns der Viscount zum Frühstück ein, welches nur einen Moment später aufgedeckt wurde.

Harris Spencer, Viscount:

„Ich habe aus dem Daily Express davon erfahren. Dieser hat einen recht ausführlichen Artikel geschrieben. Aber lest am besten selbst.“

Laut dem Artikel im Daily Express wurde Dr. Trollope von einer Person erstochen. Ich traute meinen Augen nicht, als ich die Täterbeschreibung las. Diese passte auf die Person, die mich am gestrigen Tag in der Nationalbibliothek attackiert hatte. Ein Inspektor Taylor hatte den Fall übernommen.

Karl-Erich von Drygolan, Künstler:

„Bei dem Attentäter scheint es sich, um ein und die selbe Person zu handeln, die mich gestern in der Nationalbibliothek attackiert hat. Die Täterbeschreibung ist eindeutig!“

Es kam zu einer Diskussion in der Runde. Für mich stand zum Schluss fest, dass ich Inspektor Taylor aufsuchen und über den Vorfall in der Nationalbibliothek berichten wollte. Benedict Paul schloss sich mir an. Viscount Harris Spencer und Aurora Rossi wollten währenddessen den Termin mit Delia Hartston wahrnehmen.

Um keine unnötige Zeit zu verlieren, machte ich mich zusammen mit Benedict Paul auf zu Scotland Yard. Ich hatte Inspektor Taylor einiges zu erzählen. Wir alle verabredeten uns für den Abend für einen möglichen Informationsaustausch.

31.07.2017_Cthulhu_11

Zu Besuch bei Inspektor Taylor

Der Viscount war so freundlich und ließ uns ein Taxi rufen, das uns wenig später abholte. Dem Taxifahrer teilte ich unser Ziel mit und dieser fuhr uns wie gewünscht dort hin.

Karl-Erich von Drygolan, Künstler:

„Da bin ich wieder.“

Einem der anwesenden Polizisten, die an einer Art Empfang standen, schilderte ich mein Anliegen. Schließlich wurden wir gebeten, einen Moment im Wartezimmer Platz zu nehmen. Das Wartezimmer kannte ich vom letzten Mal nur zu gut. Bereits einen Augenblick später wurden wir von einem Polizisten abgeholt und zum Büro von Inspektor Taylor gebracht.

Dieser war weitaus freundlicher und gesprächiger, als sein Kollege, Inspektor John Stevens.

Karl-Erich von Drygolan, Künstler:

„Herr Inspektor, vielen Dank, dass sie uns einen Moment ihrer kostbaren Zeit schenken. Sie haben sicherlich viel zu tun, deshalb möchte ich sie auch nicht lange von ihrer Arbeit abhalten. Wenn ich uns kurz vorstellen darf. Ich bin Karl-Erich von Drygolan und das hier ist Benedict Paul. Heute bin ich zu ihnen gekommen, weil ich gestern in der Nationalbibliothek nur knapp einem Attentat entkommen bin. Nachdem ich den Artikel im Daily Express vom Tod von Dr. Trollope gelesen habe, bin ich davon überzeugt, dass es sich bei dem Angreifer um dieselbe Person handelt, die Dr. Trollope ermordet hat.“

Ich erzählte Inspektor Stevens von dem Vorfall in der Nationalbibliothek und das die Täterbeschreibung zu dem Angreifer passte. Bei dessen Beschreibung ließ ich kein Detail aus. Wie konnte ich auch, allein der Gedanke an dessen fettige Haare, rief in mir einen Ekel hervor.

Inspektor Taylor schrieb mit und erweckte den Anschein, dass er mir aufmerksam zuhörte.

Mr. Taylor, Inspektor bei Scotland Yard:

„Herr von Drygolan, vielen Dank für die Schilderung des Sachverhalts. Aktuell lässt sich leider nicht nachvollziehen, ob der Angreifer auch der Mörder von Dr. Trollope ist. Sollten sie den Mann wiedersehen, wenden sie sich bitte unverzüglich an die Polizei, ja?“

Zu guter Letzt gab ich eine Anzeige gegen den unbekannten Angreifer auf. Anschließend ergriff Inspektor Taylor das Wort und fragte mich: „Ihren Namen habe ich in den Unterlagen von Dr. Trollope gelesen. Darf ich fragen, was sie bei ihm wollten?“ Diese Frage kam für mich überraschend, machte jedoch keinen Hehl aus dem Besuch bei Dr. Trollope. Deshalb erzählte ich dem Herrn Inspektor davon.

Nachdem das Gespräch mit Inspektor Taylor beendet war, verabschiedeten wir uns und begaben uns nach draußen. Es war bereits Mittagszeit und erst am Abend wollten wir uns alle beim Viscount treffen. Deshalb trennten sich die vorab die Wege von Benedict Paul und mir. Ein Taxi brachte mich zu meinem Atelier.

Fortsetzung folgt…

Und somit endet der zweite Teil des Spielberichts. In wenigen Tagen wird der dritte und voraussichtlich letzte Teil des Spielberichts erscheinen.

Weitere Informationen:

Spielsystem: Call of Cthuhu (Cthulhu, Verlag: Chaosium, Inc. (Englisch), Pegasus Spiele (Deutsch), Erhältlich:Grundregelwerk (Buch) | (PDF), Investigatoren-Kompendium (Buch) | (PDF)


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04.11.2017 12:52 Uhr: Schreibweise mancher Namen korrigiert.
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