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[:Das Schwarze Auge:] Kreuz und quer durch die Kaiserstadt,…

Lesezeit: 17 Minuten

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…auf der Suche nach einer Statue.


Hallo zusammen,

es ist Zeit für einen neuen Spielbericht zu unserer aktuellen „Das Schwarze Auge“ – Kampagne: Steinerne Schwingen.

Denn am 02.09.2017 hatten wir uns alle zusammengefunden und das Abenteuer, in dem sich unsere Helden derzeit befinden, weitergespielt. Das letzte Mal konnten wir mit vereinten Kräften einen Dämon verkloppen. Doch was stand dieses Mal bevor? Wir alle waren gespannt darauf. Eines kann ich euch vorab verraten: Es ging etwas ruhiger zu.

Anmerkung zu Spielbericht:

Der hier geschriebene Bericht ist reine Fiktion. Die komplette Handlung ist frei erfunden. Es handelt sich hierbei um einen Spielbericht aus unserer DSA-Spielrunde. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Achtung! Akute Spoilergefahr!

Der folgende Spielbericht ist aus der Sicht meines Helden – dem Rondrageweihten Adelar vom Tannenhain – geschrieben. Deshalb spiegelt der Spielbericht nicht alle Ereignisse wider. Was aber absolut so gewollt ist! Schließlich kann mein Held nur über die Ereignisse berichten, die er selbst erlebt hat oder die ihm von anderen Personen zugetragen worden sind.

Dennoch besteht beim Lesen des folgenden Spielberichts akute Spoilergefahr! Wenn ihr die Kampagne – Steinerne Schwingen – irgendwann selbst spielen wollt, überlegt es euch bitte sehr genau, ob das Lesen des Spielberichts wirklich sinnvoll ist. Aber selbstverständlich muss das jeder von euch selbst entscheiden.

Den Spielbericht von unserer letzte Spielsitzung findet ihr hier. Diesen lege ich euch sehr ans Herz.

Jetzt geht es los und ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen! Ihr habt Fragen? Dann hinterlasst gern einen Kommentar. Ich versuche, stets zeitnah zu antworten.

03.09.2017_DSA-Spielsitzung_05

In der Herberge

Wie beinahe jeden Tag war die Herberge „Schwert & Panzer“ gut besucht. Auch zu später Stunde noch. Zusammen mit meinen Gefährten saß ich an einem Tisch in einer Ecke der Herberge. Hier konnten wir uns relativ ungestört unterhalten.

Nachdem der Dämon besiegt worden war, mussten wir das weitere Vorgehen besprechen. Daher fand ein reger Austausch an Informationen statt. Irgendwann kamen wir auf Gagol, dem steinernen Wächter, zu sprechen. Plötzlich durchfuhr mich ein Gedanke wie ein Blitz durch den Kopf: „Die Gagolgasse“.

Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter:

„Hagen! Olin! Vielleicht könnt ihr euch noch an die Gagolgasse erinnern? An dieser kamen wir schon einmal vorbei.“

Die beiden Magier schauten mich mit großen Augen an, dann irgendwann schienen auch sie sich an die Gagolgasse erinnern zu können. Da Akja und Jucho der Gruppe erst wesentlich später zugestoßen waren, sagte ihnen die Gasse nicht. Deshalb weihte ich sie kurz ein.

Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter:

„Unser nächstes Ziel sollte das Auffinden von Gagol sein. Deshalb schlage ich vor, dass wir gleich morgen die Gagolgasse aufsuchen. Vielleicht werden wir dort mehr über den Steinernen Wächter herausfinden.“

Wie nicht anders zu erwarten, stimmten meine Gefährten meinem Vorschlag zu. Akja, Jucho und Hagen wollten heute zu dieser späten Stunde noch den Pentagontempel aufsuchen und auf dem Dachboden mit Moricala sprechen. Hagen wollte unbedingt versuchen, mit ihr zu sprechen. Vielleicht verstand er ihre Sprache.

Ich hatte keine Einwände und fand die Idee gut. Jedoch wollte ich in der Herberge bleiben und mir meine Wunden versorgen, die mir der Dämon verursacht hatte. Auch Olin zog es vor, in der Herberge zu bleiben. Sollten die Drei auf dem Weg angegriffen werden, würde Akja den Feinden schon das Fürchten lehren.

Nachdem so weit alles geklärt war, machten sich Akja, Hagen und Jucho auch schon auf den Weg zum Pentagontempel. Ich hingegen ging auf mein Zimmer und beauftragte eine Bedienstete der Herberge, ein warmes Bad vorzubereiten. Als ich meine Kleidung ablegte, erblickte ich die Verletzung, die mir der Dämon zugefügt hatte. Verätzungen waren auf dem Oberkörper zu sehen. Sie waren die Spuren eines Tentakels, der mich traf. Narben würden auf immer von dem Kampf gegen den Dämon erzählen.

Irgendwann klopfte es an der Zimmertür und eine Stimme ertönte. Es war die Bedienstete, die mitteilte, dass das Bad vorbereitet war. Ich bedankte mich und nahm umgehend das Bad. Für einen kurzen Moment kam ich zu Ruhe und genoss es. Als ich mit dem Bad fertig war und Akja, Hagen und Jucho noch nicht zurück waren, legte ich mich Schlafen.

03.09.2017_DSA-Spielsitzung_07

Ein Gespräch am Morgen

Wie jeden Morgen war ich der Erste, der aufstand. Und nachdem ich mich zurechtgemacht hatte, betrat ich in den Schankraum. Ich hatte die freie Auswahl, was den Tisch betraf. Ich setzte mich an dem gleichen, wo wir bereits am Vorabend saßen. Bei Dobran Ummingshausen bestellte ich mir etwas zu trinken, dann wartete ich geduldig auf meine Gefährten.

Zu meinem Erstaunen war es ausgerechnet Hagen Alarion Zandor, der als Erster den Schankraum der Herberge betrat. Dabei war er eher bekannt dafür, zu spät zu den vereinbarten Treffen zu erscheinen, die am frühen Morgen stattfanden. Doch dieses Mal war das nicht so. Ich begrüßte ihn und wenig später erschienen auch die anderen.

Während wir am Frühstücken waren, erzählte Hagen vom gestrigen Treffen mit Moricala. Der Magier hatte recht behalten und sie verstanden.

Hagen Alarion Zandor, Weißmagier:

„Das gestrige Gespräch mit Moricala war interessant und dauerte ein wenig länger. Deshalb versuche ich mich, kurz zu halten. Wir konnten Moricala davon überzeugen, sich uns anzuschließen. Auch wenn sie sich weiterhin zurückhalten wird. Sie sieht Marmorklaue und seine Gargyle auf der richtigen Seite und hat große Angst vor Rosthaut. Das gesamte Gespräch war sehr interessant und zum Schluss konnte ich noch eine weitere Information von ihr bekommen. Die Träume, die einige von euch in der Vergangenheit hatten, waren auch die Träume von Moricala.“

Hagen gab sich bei der Zusammenfassung wahrlich alle Mühe, dennoch zog sich diese in die Länge. Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren, machten wir uns auf den Weg zur Gagolgasse.

03.09.2017_DSA-Spielsitzung_03

Auf zur Gagolgasse

Trotz schnellen Schrittes kamen wir nur schleppend voran. Wir hatten alle Mühe uns durch die Massen Gareths zu drängeln. Ich war wachsam, denn es bestand jederzeit die Gefahr eines möglichen Angriffs, aber auch Taschendiebe könnten diese Massen für ihre kriminellen Machenschaften ausnutzen. Rondra sei Dank, kamen wir unbehelligt an unser Ziel.

Wir schritten die Gasse entlang und erreichten einige Zeit später den Pervalsplatz. Der sich dort befindliche Springbrunnen hatte auch schon bessere Zeiten erlebt und war arg heruntergekommen. Das galt auch für die Statue in unmittelbarer Nähe des Springbrunnens. Dieser fehlte ein Arm, der erst kürzlich abgefallen oder abgeschlagen worden war. Hier waren wir schon einmal, das war mir just in dem Moment klar geworden.

Neue und verwirrende Informationen

Die Gagolgasse weiter hinunter waren unzählige Juweliergeschäfte zu finden. Vor dem Geschäft „Gerdenwalds Juwelierstube“ hielten wir. Am Eingang befand sich ein Schild auf dem „Luchssteine“ stand. Ich erinnerte mich an das Märchen über den Feenkönig Mandariel, der Gagol aus dem Feenreich verbannte. Dort wurde Gagol als „luchsartig“ bezeichnet. Und wir waren hier in der Gagolgasse. Vielleicht gab es da einen Zusammenhang.

Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter:

„Luchssteine? Interessant! Ich werde das Geschäft betreten. Vielleicht bekomme ich einige Informationen über Gagol. Außerdem würde ich zu gern wissen, was diese Luchssteine sind. Ich bin gleich wieder da.“

Olin schloss sich mir an. Akja, Hagen und Jucho wollten derweil die Gagolgasse weiter hinuntergehen und nach Gargyle Ausschau halten.

In „Gerdenwalds Juwelierstube“ stand ein junger, adrett gekleideter Mann hinter einem Tresen. Mein Blick schweifte durch das Geschäft und traf irgendwann auf den Blick des jungen Mannes.

Unbekannte Person, Gerdenwalds Juwelierstube:

„Die Zwölfe zum Gruße, Euer Gnaden! Wie kann ich helfen?“

Ich erwiderte den Gruß und kam auch gleich auf den Punkt, in dem ich fragte, was diese „Luchssteine“ waren. Der Mann nickte kurz, holte eine Metallkiste hervor, öffnete diese mit einem Schlüssel und eine weitere Metallkiste kam zum Vorschein. Auch diese öffnete er und holte einige gelbe, luchsaugenförmige Steine hervor.

Unbekannte Person, Gerdenwalds Juwelierstube:

„Bitte sehr, euer Gnaden. Das hier sind Luchssteine. Sie gleichen dem Auge eines Luchses, deswegen der Name.“

Die mir vorliegenden Steine schaute ich mir an. Olin ließ währenddessen das Angrosch-Amulett von dem Juwelier schätzen. „40 bis 50 Dukaten würde ich sagen, gelehrter Herr. Vermutlich bekommt ihr von einem Anhänger des Angrosch gar noch mehr“, hörte ich den Mann sagen. Dann ging mein Blick wieder in dessen Richtung.

Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter:

„Werter Herr, könnt ihr mir sagen, wo ich Informationen über Gagol, dem steinernen Wächter, finden kann.“

Der Juwelier schaute mich mit einem verwunderten Blick an und antworte nur einen Augenblick später.

Unbekannte Person, Gerdenwalds Juwelierstube:

„Euer Gnaden, da scheint es sich um einen Irrtum zu handeln. Gagol war kein steinerner Wächter, sondern ein Bernsteinschleifer aus der Lynciriumsgasse. Er hat Gargyle erschaffen.“

Für einen kurzen Moment schaute ich den Juwelier irritiert an, bedankte mich anschließend für die Auskunft. Dann gab ich Olin ein Zeichen und wir verließen das Juweliergeschäft. Wieder draußen gingen wir die Gagolgasse entlang und suchten unsere Gefährten.

Es dauerte eine ganze Weile, bis wir zuerst Akja und schließlich Jucho und Hagen ausfindig machen konnten. Als wir wieder alle zusammen waren, suchten wir uns eine halbwegs ruhige Ecke. Ich erzählte von der Information über Gagol, die ich von dem Juwelier bekommen hatte. Hagen runzelte die Stirn und meinte: „Da scheint aber etwas zeitlich nicht zu stimmen.“

Auf meine Frage: „Warum?“, fand Hagen keine konkrete Antwort. Aber irgendwie schien an der Information etwas nicht zu stimmen. Ich schenkte Hagen selbstverständlich Glauben. Um Unstimmigkeiten ausschließen zu können, wollte ich bei einem weiteren Juwelier nachfragen. Das nächste Juweliergeschäft hieß „Hullheimer“ und war offensichtlich ein Geschäft für die gehobenere Gesellschaft. Meine Gefährten bat ich, vor dem Geschäft zu warten.

Ich betrat das Geschäft und ein älterer, gut gekleideter Herr begrüßte mich. „Rondra zum Gruße!“, erwiderte ich. Der Herr schenkte mir ein offenes Ohr für meine Fragen.

Unbekannter Mann, Hullheimer:

„Euer Gnaden, Luchssteine werden seit ungefähr 500 Jahren hergestellt. Sie stehen unter anderem für Wachsamkeit. Für ihre Herstellung wird Bernstein verwendet. Über dessen Entstehung gehen die Meinungen weit auseinander. Einige glauben, dass Bernstein aus dem Urin von Luchsen entsteht. Andere, darunter die Praioskirche, sind wiederum der Überzeugung, dass Bernstein aus Ucuris Tränen entsprungen ist. Welche dieser Meinungen korrekt ist, vermag ich nicht zu sagen. Was ich euch aber definitiv sagen kann, ist, dass Luchssteine ausschließlich von den Bernsteinschleifern in der Lynciriumsgasse hergestellt werden. Wenn ihr weitere Informationen benötigt, geht am Besten dort hin oder sucht die Zunft der Goldschmiede auf.“

Da war sie wieder, die „Lynciriumsgasse“. Und dieses Mal wurde auch die „Zunft der Goldschmiede“ genannt. Mit diesen Informationen verabschiedete ich mich beim Juwelier und ging wieder nach draußen. Dort warteten meine Gefährten auf mich, denen ich alles erzählte.

Nach einer kurzen Diskussion über das weitere Vorgehen waren wir uns schließlich einig. Zuerst wollten wir die Gagolgasse weiter hinuntergehen und im Anschluss die Lynciriumsgasse aufsuchen.

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Die Lynciriumsgasse und weitere Informationen

Wir machten uns auf zur Lynciriumsgasse. Diese lag in der Weststadt. Unzählige Personen waren auf den Straßen Gareths unterwegs. Ob Menschen, Elfen oder Zwerge. Händler priesen ihre Waren an und Ochsenkarren versperrten Zugänge. Unser Vorankommen wurde zu einer nervenzerreißenden Probe.

Eine gefühlte Ewigkeit später kamen wir zu einem Häuserblock. Mehrere Stadtwachen bewachten dort ein Tor, das der Zugang zu einer ganz bestimmten Straße war, die „Lynciriumsgasse“ hieß. Genau dort wollten wir hin! Allerdings war der Zutritt nicht ohne Weiteres möglich. Die Stadtwache entschied, wer die Lynciriumsgasse betreten durfte und wer nicht.

Ich zögerte nicht und suchte das Gespräch mit den Stadtwachen. Dank meines Standes konnte ich aushandeln, dass neben mir noch Olin und Hagen die Lynciriumsgasse betreten durften. Dafür mussten wir unseren Namen in ein Buch eintragen und unterschreiben.

Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter:

Akja! Jucho! Bitte wartet hier so lange, während ich mit den beiden Magiern die Lynciriumsgasse betrete und mit den Bernsteinschleifern sprechen werde. Ich denke mal, dass es nicht all zu lange dauern wird.

Anschließend gab ich Olin und Hagen ein Zeichen und wir traten durch das Tor. Als ich mich umsah, erblickte ich überall Stadtwachen, die aufmerksam die Lynciriumsgasse beobachteten. Wir gingen die Straße entlang, suchten das nächstbeste Geschäft eines Bernsteinschleifers auf und betraten dieses.

In einem Vorraum fanden wir uns wieder und wurden von einer Frau freundlich begrüßt. Es war jedoch nicht zu übersehen, dass sie über unseren Besuch überrascht war. Ich kam mit der Frau sofort ins Gespräch und erkundigte mich, ob sie uns vielleicht etwas über Gagol erzählen könnte.

Unbekannte Frau aus einem Bernschleifergeschäft, Lynciriumsgasse:

„Gagol sagtet ihr? Der Name ist mir durchaus ein Begriff. Er war kein Bernsteinschleifer, sondern ein Gargyl. Er beauftragte den Bernsteinschleifer Prapius, Augen aus Lyncirium herzustellen. Mehr kann ich euch leider nicht sagen, euer Gnaden. Ihr solltet aber unbedingt die Zunft der Goldschmiede besuchen. Dort liegt die vollständige Geschichte aus.“

„Die Zunft der Goldschmiede also“, ging es mir durch den Kopf. Ich schaute daraufhin zu den beiden Magiern hinüber. Dann bedankte ich mich bei der Frau für ihre Auskunft und verließ das Geschäft. Hagen und Olin folgten mir. Unser Weg führte zurück zu Jucho und Akja.

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Die Zunft der Goldschmiede

Unser nächstes Ziel stand fest: Die Zunft der Goldschmiede! Wir verloren keine Zeit und drängelten uns durch die Massen. Ein relativ langer Weg lag schließlich vor uns, denn die Zunft der Goldschmiede befand in Nardesheim.

Am Ziel angekommen, führten wir zunächst mit einigen Angestellten der Zunft Gespräche und erzählten ihnen von unserem Anliegen. Dabei erfuhr ich, dass die Geschichte von Gagol nicht einfach auslag, wie es die Dame im Geschäft des Bernsteinschleifers meinte. Vielmehr befand sich die Geschichte irgendwo in der Bibliothek der Zunft der Goldschmiede. Aber die Angestellten waren so freundlich und gewährten uns Zutritt.

Wir wurden in die Bibliothek geführt und durften dort nach Belieben suchen. Jeder von uns wälzte sich durch irgendwelche Bücher und Schriften. Und irgendwann stieß ich auf einen Text.

Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter:

„Hier! Ich habe etwas Interessantes gefunden! Wenn dieser Text der Wahrheit entspricht, hat Gagol den Bernsteinschleifer Prapius gar nicht mit dem Herstellen der Augen aus Lyncirium beauftragt. Nein, Prapius wurde erpresst! Gagol drohte, ihn in eine Statue zu verwandeln, sollte Prapius die Augen aus Lyncirium nicht herstellen. Interessant, wirklich sehr interessant. Und…noch etwas. Als die Augen aus Lyncirium fertiggestellt waren, flog Gagol mit diesen gen Westen und war nie wieder gesehen worden.“

Unter uns brach eine Debatte aus. Wir überlegten was im Westen liegen könnte. Beim erneuten Lesen des Texts war ich mir ziemlich sicher, dass sich Gagol in der Stadt des Lichts aufhalten musste. Das letzte Mal war ich dort, als ich Gareth erreichte.

Von meinen Gefährten gab es keinerlei Widerworte, als ich meinte, dass wir die Stadt des Lichts aufsuchen sollten. Und noch hatten wir etwas Zeit, dort mit unserer Suche nach Gagol zu beginnen. Also zögerten wir nicht und machten uns umgehend auf den Weg.

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In der Stadt des Lichts und der Suche nach Gagol

Die Stadt des Lichts war schon beeindruckend, obwohl sich ein Teil der Bauwerke im Wiederaufbau befand. Wir waren nicht die Einzigen, die den Ort betreten wollten, und stellten uns in eine Reihe an. Als mein Blick durch die Gegend schweifte, nahm ich wahr, wie einige der Sonnenlegionäre Akja und Jucho argwöhnisch beobachteten.

Als wir die Stadt des Lichts betreten durften, kamen zwei Sonnenlegionäre auf die beiden zu. „Bei Rondra, was haben…“, wollte ich gerade von mir geben, als die Sonnenlegionäre eine ärmlich ausschauende Person direkt hinter Akja und Jucho aus der Menge zogen und diese abführten. Erleichterung stieg in mir auf.

Wir schauten uns zunächst auf dem Gelände um. Der Tempel der Sonne, auch Sonnenpalast genannt, war nicht nur ein imposantes Bauwerk, sondern zugleich der größte Tempel Aventuriens. Unterwegs wurde ich auf einen Aushang aufmerksam. Diesem war zu entnehmen, dass das Auktionshaus Aurodor für die Praioskirche einige Gegenstände versteigern sollte. Die Einnahmen galten dem Wiederaufbau der Stadt des Lichts. In genau zwei Tagen fand die Versteigerung statt. Verantwortlich für die Auktion war der Baumeister Hesindian Brementa.

Dass gleich mehrere Tempelschätze veräußert werden sollten, war schon sehr ungewöhnlich. Deshalb prägte ich mir den Namen des Auktionshauses und des Baumeisters sowie das Datum der Auktion ein. Unsere Suche nach Gagol ging schließlich weiter.

Im Sonnenpalast machte Jucho einen Bereich aus, der Ucuri geweiht war. Zugleich entdeckte der Jäger, dass sich im oberen Bereich mehrere Statuen befanden. Jucho gab sich alle Mühe und versuchte zu erkennen, was genau für Statuen dass waren. Allerdings konnte er diese nicht genau erkennen.

Jucho Milieski, Jäger:

„Dort oben sind Statuen. Vielleicht befindet sich dort auch Gagol. Lasst uns bitte einen Aufgang suchen, ich möchte mir die Statuen ein wenig genauer ansehen.“

In der Nähe des Ucuri geweihten Bereichs fanden wir tatsächlich eine Treppe, die zu den Statuen in den oberen Bereich führte. Der Zugang war nicht gesperrt oder so, also nutzten wir die Gelegenheit und gingen die Treppe hinauf.

Insgesamt fanden wir dort neun Statuen vor. Alle in einem unterschiedlichen Zustand. Bis auf eine, wiesen alle anderen irgendwelche Schäden auf. Eine Statue nach der anderen schauten wir uns an. Welche von diesen Gagol war, konnten wir nicht erkennen. Vielleicht war der Gargyl auch gar nicht hier oben.

Mit unseren Vermutungen kamen wir nicht weiter, also besprachen wir das weitere Vorgehen. Hagen schlug vor, bei einem Geweihten nachzufragen, ob es vielleicht so eine Art Archiv gab, wo wir nach weiteren Informationen suchen konnten. In der Tat war das eine gute Idee. Bevor wir hier unsere Zeit vergeudeten, könnten wir genau so gut in einem Archiv suchen.

Wir erkundigten uns also bei einem Praiosgeweihten und erhielten die Information, dass es ein Archiv in der Priesterkaiser-Noralec-Sakrale gab. Auf unsere Nachfrage, ob jedermann das Archiv betreten dufte, bejahte der Geweihte dies. So stand unser nächstes Ziel fest.

31.07.2017_Cthulhu_09

Konkrete Informationen über Gagol

Überraschend schnell kamen wir diesmal vorwärts. Und dass, obwohl noch immer reger Betrieb auf den Straßen herrschte. Ich wusste nicht, wie viele Meilen wir bereits zurückgelegt hatten, es mussten viele gewesen sein. Kreuz und quer hatte unser Weg heute durch die Kaiserstadt geführt.

Die Priesterkaiser-Noralec-Sakrale erstreckte sich am Greifenplatz in Nardesheim. Ein durchaus beeindruckendes Bauwerk. Und wie es der Praiosgeweihte in der Stadt des Lichts versprach, durften wir das Archiv betreten. Es dedurfte dafür keinerlei Überredungskünste. Lediglich ein Silbertaler pro Person mussten wir für die Archivsbenutzung hinlegen. Was wir natürlich auch taten.

Im Archiv suchten wir intensiv nach Informationen über Gagol beziehungsweise über die Statuen in der Stadt des Lichts. Und siehe da, ich wurde schließlich fündig! In einigen Büchern und Schriften fand ich Texte, die sich mit den Statuen befassten. Die Texte waren vielseitig und enthielten Informationen über die ursprüngliche Herkunft der Statuen, zeitliche Angaben und vieles mehr.

Akribisch genau lasen wir die Texte durch und tauschten diese untereinander aus. Vielleicht wurde so jemand anderes von uns auf weitere Hinweise aufmerksam. Die Daten fügten wir zusammen, in der Hoffnung, herausfinden zu können, welche der Statuen Gagol sein könnte.

Es war eine zeitintensive Aufgabe, aber schlussendlich wurden unsere Mühen belohnt: Wenn die uns vorliegenden Daten stimmten und wir keinen Fehler gemacht hatten, dann hatte Gagol die Gestalt von Ucuri angenommen. Jucho erinnerte sich prompt, dass eine der Statuen im Sonnenpalast Ucuri abbildete.

Die Freude war uns anzusehen. „Wie wollen wir jetzt weiter vorgehen?“, äußerte ich mich. Das war eine gute Frage, die sofort eine Diskussion anstieß. Schnell waren wir uns aber einig, dass wir Marmorklaue und Desmona, die Graue, aufsuchen und über unsere Erkenntnisse berichten sollten.

18.06.2017_DSA-Spielsitzung_02

Ein Gespräch mit Marmorklaue und Desmona, die Graue

Und wieder drängelten wir uns die Straßenmenge. Unser Ziel war der große Wasserturm. Der Weg war eine Zumutung. In manchen Gassen kamen wir nur sehr schleppend voran und immer wieder wurden wir mit widerlichen Gerüchen konfrontiert.

Am Ziel angekommen, suchten wir sofort Marmorklaue und Desmona, die Graue, auf. Ihnen erzählte ich von unseren Erkenntnissen und Hagen ergänzte mich, wenn ich etwas vergessen hatte. Unsere beiden Gesprächspartner waren somit bestens informiert.

Marmorklaue, Gargyl im großen Wasserturm:

„Das ist eine gute Nachricht! Jetzt muss die Statue nur noch aus der Stadt des Lichts und an einen Ort gebracht werden, an dem wir Gagol wiedererwecken können.“

Wir erkannten unsere neue Herausforderung. „Wie sollen wir die Statue aus der Stadt des Lichts kriegen?“, hörte ich Olin fragen. Verständlicherweise konnten uns Marmorklaue und Desmona, die Graue, keine Antwort darauf geben.

Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter:

„In der Stadt des Lichts war doch ein Aushang, dass das Auktionshaus Aurodor für die Praioskirche Gegenstände versteigern soll. Wenn wir einen Blick in die Versteigerungsliste werfen könnten. Vielleicht befindet sich auch die Statue von Ucuri darunter.“

Das besagte Auktionshaus wurde bislang von uns noch außer Acht gelassen. Gleich am nächsten Morgen wollten wir deshalb dort hingehen und uns die Versteigerungsliste anschauen. Für heute hatten wir jedenfalls genug erreicht und begaben uns zur Herberge „Schwert & Panzer“.

18.06.2017_DSA-Spielsitzung_09

Spannende Verhandlungen

Der Morgen des nächsten Tages verlief relativ unspektakulär. Ich war wieder einmal der Erste, der den Schankraum der Herberge betrat und einen der freien Plätze in Beschlag nahm. Meine Gefährten trudelten nach und nach ein. Während uns Dobran Ummingshausen für unser leibliches Wohl am Morgen sorgte, besprachen wir das heutige Vorgehen. An oberster Stelle stand zunächst der Besuch des Auktionshauses Aurodor.

Doch wo genau befand sich das Auktionshaus? Diese Frage konnte uns Dobran Ummingshausen, der Wirt der Herberge „Schwert & Panzer“, problemlos beantworten. Nachdem wir die erforderliche Information hatten, standen wir auf, verließen die Herberge und machten uns auf in Richtung des Auktionshauses.

Im Vergleich zu unseren letzten Reisen kreuz und quer durch Gareth, waren wir schnell am Ziel. Was mir in dieser Gegend sofort auffiel, war, dass die Leute hier feinste Kleider trugen. Man sah sofort, wer von hier kam und wer nicht. Demnach war es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet Akja und Jucho misstrauisch von einigen Leuten angeschaut wurden.

Nun gut, an diesen Umstand konnten wir nichts ändern und die beiden mussten die Blicke wohl oder übel über sich ergehen lassen. Das Auktionshaus Aurodor war jedenfalls nicht zu übersehen. Ich machte den Anfang und betrat es umgehend. Vielleicht war mein Handeln voreilig, aber meine Gefährten machten keine Anstalten und folgten mir.

Hesindian Brementa, Baumeister und Auktionator:

„Die Zwölfe zum Gruße! Was verschafft mir die Ehre für euren Besuch?“

Ein älterer Herr, den ich um die 60 Jahre einschätzte, begrüßte uns. Er war drahtig und kräftig und seine Hände zeigten, dass sein Leben von harter Arbeit geprägt war. Sein grauer Haarkranz war besonders auffällig und gehörte mehr oder weniger zu seinem Markenzeichen. Der Mann stellte sich als Hesindian Brementa vor. Und genau diesen Namen hatte ich auf dem Aushang in der Stadt des Lichts gelesen. Wir hatten also den richtigen Ansprechpartner gefunden!

Adelar vom Tannenhain, Rondrageweihter:

„Rondra zum Gruße! Wir haben erfahren, dass ihr demnächst eine Auktion im Auftrag des Praioskirche veranstalten werdet. Könnten wir vielleicht vorab einen Blick in die Liste werfen, welche Gegenstände zur Versteigerung stehen?“

Hesindian Brementa wirkte neugierig und wir führten ein ausführliches Gespräch. Er war gerade dabei eine entsprechende Versteigerungsliste zu erstellen. Nebenbei erzählte er uns, welche Gegenstände bereits für die Auktion feststanden und bei welchen er sich noch nicht sicher war.

Jucho Milieski, Jäger:

„Ist unter den Gegenständen zufällig eine Statue von Ucuri?“

Juchos Frage kam für Hesindian Brementa scheinbar überraschend. Dieser Gegenstand wurde von der Praioskirche ebenfalls zur Auktion zur Verfügung gestellt. Hesindian Brementa war sich jedoch nicht sicher, ob er die Statue wirklich versteigern sollte. Er wollte es sich nicht mit den Ucurianern nicht verscherzen. Deshalb neigte eher dazu, die besagte Statue nicht zu versteigern. Doch ausgerechnet Jucho schaffte es, den Baumeister überraschend umzustimmen.

Hagen Alarion Zandor, Weißmagier:

„Und was für einen Betrag erhofft ihr euch bei der Versteigerung für die Statue zu bekommen?“

„Einen vierstelligen Betrag, Herr Gelehrter.“, antwortete Hesindian Brementa prompt. Auf so einen hohen Betrag waren wir nicht gefasst.

Wir bedankten uns beim Baumeister und zeigten uns erfreut, dass die Statue von Ucuri zur Versteigerung stand. Dann verabschiedeten wir uns und zogen uns in eine ruhigere Ecke zurück. Eine hitzige Diskussion entbrach, in der mehrere Szenarien durchgespielt wurden.

„Woher sollen wir einen vierstelligen Betrag auftreiben?“, fragte Hagen in die Runde. Sein scharfer Blick in meine Richtung blieb mir nicht unbemerkt. Mir war durchaus bewusst, dass wir uns vor dem Betreten des Auktionshauses hätten absprechen müssen. Wir hatten es aber nicht getan und mit dieser Situation mussten wir uns jetzt abfinden.

Olin Fuxfell, Graumagier:

„Und wenn wir die hohe Lehrmeisterin, Chrysallia Stoerrbrandt, fragen? Sicherlich hat die Hesindekirche auch ein Interesse daran, die Statue zu bekommen.“

Der Vorschlag von Olin war gut! Die Statue von Ucuri musste jedenfalls erworben werden und ein Versuch, die hohe Lehrmeisterin um Unterstützung zu bitten, war es wert. Wir wollten keine Zeit verlieren und machten uns sofort zum Pentagontempel auf.

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Unser Plan geht auf

Im Pentagontempel angekommen, äußerten wir unsere Bitte um ein Gespräch mit Chrysallia Stoerrebrandt. Ein Geweihter brachte uns daraufhin direkt zur hohen Lehrmeisterin, der wir unser Anliegen haargenau schilderten. Ihr Blick wurde im weiteren Verlauf des Gesprächs immer nachdenklicher. Zwischenzeitlich bekam ich gar den Eindruck, dass uns die Hesindekirche bei unserem Vorhaben nicht unterstützen würde. Mein Eindruck sollte sich, Rondra sei Dank, nicht bewahrheiten.

Chrysallia Stoerrebrandt, Hohe Lehrmeisterin der Hesindekirche:

„Vielen Dank, dass ihr mir euer Anliegen vorgetragen habt. Um Schlimmeres zu verhindern, sieht sich die Hesindekirche in der Verantwortung, die Statue zu erwerben. Deshalb solltet ihr, Herr Adelar vom Tannenhain, im Auftrag der Hesindekirche an der Auktion teilnehmen. Ich werde euch für die Auktion 2.400 Dukaten zur Verfügung stellen. Außerdem erhaltet ihr ein Schreiben, das euch als Bieter für die Hesindekirche ausweist.“

Das war eine großartige Nachricht! Chrysallia Stoerrebrandt machte anschließend meine Gefährten darauf aufmerksam, wenn sie während der Auktion vor Ort sein wollten, standesgemäß gekleidet zu sein. Außerdem wandte sie sich direkt an Olin und Hagen und mahnte die beiden dazu, während der Auktion keine Magie zu wirken. Dann schickte sie eine Bedienstete des Pentagontempels los, die wenig später mit einem Beutel voller Dukaten zurückkam.

Chrysallia Stoerrebrandt, Hohe Lehrmeisterin des Pentagontempels:

„Euer Gnaden, hier sind die zugesagten 2.400 Dukaten. Passt gut auf das Geld auf. Ich wünsche euch viel Erfolg und vielleicht solltet ihr vor der Auktion noch den Segen des Phex einholen.“

Dann entschuldigte sich die hohe Lehrmeisterin. Sie hatte noch andere Dinge zu erledigen. Ich bedankte mich und wies meine Gefährten zum Verlassen des Tempels an.

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Letzte Vorbereitungen

Olin suchte umgehend einen Händler auf und verkaufte das Amulett des Angrosch. Dafür kaufte er für Jucho, Akja und sich standesgemäße Kleidung. Hagen und ich hatten entsprechende Kleidung, sodass wir keine andere benötigten.

Anschließend befolgten wir den Rat von Chrysallia Stoerrebrandt und besuchten den uns bekannten Tempel des Phex. Dort bat ich um dessen Segen für eine erfolgreiche Auktion und spendete 20 Dukaten.

Nachdem wir die letzten Vorbereitungen erledigt hatten, gingen wir zurück zur Herberge „Schwert & Panzer“.

Ende

Damit endete unsere Spielsitzung. Voraussichtlich wird es im Oktober 2017 mit der Kampagne weitgehen.

Was wir zocken

Wir spielen „Das Schwarze Auge“, Deutschlands erfolgreichstes Pen & Paper – Rollenspiel2015 ist das Spiel bei Ulisses Spiele in der 5. Edition erschienen.

Weitere Anmerkungen zu „Das Schwarze Auge“:

Lust auf „Das Schwarze Auge“ bekommen? Das „Grundregelwerk“bekommt ihr hier und den „Aventurischen Almanach“ gibt es hier. Ihr benötigt noch einen Spielleiterschirm? Dann schaut euch diesen einmal an.

Das Schwarze Auge, Aventurien, Dere, Myranor, Riesland, Tharun und Uthuria sind eingetragene Marken der Significant GbR. Alle Rechte von Ulisses Spiele GmbH vorbehalten.

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2 Kommentare

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